Etwa 80 % unserer Informationen werden über die Augen aufgenommen. Daran können Sie erkennen, wie bedeutsam das Sehen und die Sehentwicklung für Ihr Kind ist. Diese läuft leider nicht immer normal ab.
Es ist wichtig, dass Sehstörungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, weil dann die beste Erfolgsaussicht besteht.
Kinder sollten zu einer augenärztlich-orthoptischen Untersuchung…
… sofort
bei sichtbaren Auffälligkeiten der Augen, wie z. B. Schielen, Augenzittern, Lidveränderung, Verfärbung der Augen, große lichtscheue Augen…
oder falls Sie sich einer Sache nicht sicher sind.
… mit sechs bis zwölf Monaten
bei Auffälligkeiten der Augen in der Familie, z. B. Brillenträger, Schielen…
bei Frühgeburten oder Kindern mit Entwicklungsrückstand.
… mit zwei Jahren
alle übrigen, auch unverdächtigen, Kinder zur frühzeitigen Entdeckung eines kleinwinkligen Schielens oder von optischen Brechungsfehlern, die im Alltag unbemerkt bleiben.
Besonders einseitige Fehler werden ohne Untersuchung oft zu spät erkannt.
Eine augenärztlich-orthoptische Untersuchung, in unseren speziell dafür ausgerichteten Augenarztpraxen, bringt Klarheit über Augen- und Sehfehler schon im kleinsten Kindesalter.
Was ist eine Amblyopie?
Die Amblyopie – griechisch: „stumpfes Auge“ – bezeichnet eine Verminderung der Sehschärfe eines oder beider Augen.
Von Amblyopie sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa betroffen. Während Einschränkungen des Sehens auf beiden Augen in der Regel als behandlungsbedürftig empfunden werden, nehmen Kinder die Sehschwäche eines Auges bis zum Schulalter häufig gar nicht wahr, da sie sich an diesen Zustand gewöhnt haben. Eine unbehandelte Amblyopie kann allerdings eine Sehschärfe von unter zwei Prozent nach sich ziehen, was mit einer einseitigen Blindheit gleichzusetzen ist. Die Folgen für den Alltag können enorm sein. Eine unbehandelte Amblyopie birgt zudem das Risiko, das durch Unfälle oder Erkrankungen auch das gesunde Auge ausfällt.
Anzeichen für eine Sehschwäche können sein:
- Kopfschmerzen
- Augenbrennen / -tränen
- Lichtempfindlichkeit
- häufiges Zwinkern und Blinzeln
- Konzentrationsstörung und schnelle Ermüdung
- Auffälligkeiten der Fein- / Grobmotorik
- häufiges Anstoßen / Stolpern
- Bewegungs- und Koordinationsprobleme
- schlechte Distanz- und Geschwindigkeitseinschätzung
- Hyper- oder Hypoaktivität
Die beste Vorsorge gegen eine Amblyopie ist eine frühzeitige Untersuchung beim Augenarzt.
Wie wird eine Amblyopie beim Augenarzt festgestellt?
In der Augenarztpraxis erfolgt einer Reihe von Untersuchungen, auch zum Ausschluss anderer Augenerkrankungen, z. B. Schäden der Netzhaut, schielen,…
Was sind die Ursachen für eine Ambylopie?
Eine Amblyopie entsteht in der Regel während der frühkindlichen Entwicklungsphase der ersten drei bis vier Lebensmonate, in der sich das Sehsystem ausbildet.
Dies kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden:
- Fehlsichtigkeit (Ametropie), wie Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit
- Unterschiedliche Brechungsverhältnisse beider Augen (Anisometropie)
- Schielen (Strabismus) – mit kleinem Winkel häufig unentdeckt
- Trübung der Linse (grauer Star / Katarakt) oder Hornhaut
- Verdeckung der Pupille durch ein hängendes Lid (Ptosis)
Gemeinsam ist allen Amblyopie-Formen eine unzureichende oder völlig fehlende Stimulanz der Sinneszellen, die für eine normale Sehschärfenentwicklung notwendig ist. Die Folge ist, dass die neuronalen Verbindungen im Gehirn nicht richtig ausgebildet werden.
Mögliche Behandlungen
- Optimalen Brillenkorrektur bzw. Kontaktlinsen bei ein- oder beidseitiger Fehlsichtigkeit, so dass die Netzhaut des Auges wieder adäquate Bildinformationen empfangen kann.
- Abdeckbehandlung / Occlusion des guten Auges mit Folie, Pflaster, Klappe oder Kontaktlinsen, um das Sehen des schlechten Auges zu fördern.
- Beseitigung einer evtl. organischen Ursache bereits frühzeitig im Kindesalter.
- Augenmuskeloperation
- Telemedizinisches Verfahren, wie die Caterna Sehschule
Art und Umfang der Behandlungen sind abhängig von vielen verschiedenen Faktoren.
Abdeck- / Occlusionsbehandlung mit Folie, Pflaster, Kontaktlinse
Behandlungsziel
Bei allen Amblyopieformen besteht das Ziel darin, die Sehschärfe wiederherzustellen oder zu verbessern.
Je früher eine Amblyopie erkannt wird, desto besser ist die Prognose für eine erfolgreiche Behandlung. Die Entwicklung der Augen ist mit dem ca. 12. Lebensjahr abgeschlossen, so dass eine Amblyopie nur in der Kindheit nachhaltig behandelt werden kann. Zur Vermeidung von möglichen Rezidiven sollte die Behandlung nicht zu früh beendet werden. Auch bei Spät-Amblyopien im Schulalter ist der Versuch einer entsprechenden Therapie unbedingt angeraten.
Eine augenärztlich-orthoptische Untersuchung, in unseren speziell dafür ausgerichteten Augenarztpraxen, bringt Klarheit über Augen- und Sehfehler schon im kleinsten Kindesalter.
Gerne informieren wir Sie über die frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Amblyopie.
Kontaktieren Sie uns unter 08051 4608 oder nutzen das Kontaktformular.